Konfliktpotential Teeküche und Corona Hygiene am Arbeitsplatz

Hygiene in Zeiten von Corona

Hygiene am Arbeitsplatz - in der Corona Pandemie
Hygiene am Arbeitsplatz - In der Corona Pandemie

Viele kennen ihn vielleicht – den ewigen Streit um das Geschirr. Genauer gesagt, die Hygiene in der Teeküche. Umso bitterer dann, wenn der Küchenkonflikt sich im Büro fortsetzt. „Machen die das zu Hause auch so?“, fragen sich vielleicht die einen. „Dafür bin ich nicht angestellt“, denken die anderen.

Immer häufiger erreichen uns Meldungen aus verschiedensten Quellen zur Hygiene am Arbeitsplatz. Die Teeküche bietet gerade in Zeiten von Corona das größte Konfliktpotential unter manchen Kollegen. Wer ist hier eigentlich für die Hygiene am Arbeitspklatz verantwortlich?

Vorab schon mal gesagt. Es ist nicht der Azubi alleine! Er ist zwar Erfüllungsgehilfe. In erster Linie ist der Auszubildende aber ein „Schutzbefohlener“ der nach § 225 BGB vor gesundheitsschädlicher Vernachlässigung zu schützen ist.

Corona Hygiene am Arbeitsplatz

Wenn die Teeküche zur Hygienefalle wird

Eine verstärkte Hygiene am Arbeitsplatz sollte besonders in Zeiten von Corona nicht nur dort gelten. Auch in der betrieblichen Teeküche sollte eine erweiterte Hygiene gelten und bestimmte Regeln eingehalten werden, damit es dort nicht zu einer erhöhten Virenbelastung kommt.
 
Die Ansteckungsgefahr ist einfach zu groß und wird leider häufig innerbetrieblich unterschätzt. Unabhängig davon, ob es im Unternehmen, Büro, Agentur etc. eine(n) Sicherheitsbeauftragte(n) gibt oder nicht. Eine gewisse Art von „Küchen-Etikette“ sollte vermittelt und natürlich befolgt werden.
 
Zu den Aufgaben eines Sicherheitsbeauftragten gehört eben auch die Kontrolle der Hygiene am gesamten Arbeitsplatz. Er dient hier als erster Ansprechpartner!
Hygiene am Arbeitsplatz - Corona Hygiene, wer ist verantwortlich
Hygiene am Arbeitsplatz - Wer ist hier verantwortlich?

Was sollte auf jeden Fall im Rahmen einer neuen Teeküchen Etikette vermieden werden?

Geschirr, das sich stapelt und darauf wartet, gespült zu werden sowie Essensreste im Kühlschrank, die bereits verdorben sind, gelten immer und überall als ein absolutes No Go. Obst, Käse und Wurst/Schinken immer in speziellen Dosen aufbewahren.
 
Damit kann verhindert werden, dass die Ablageflächen im Kühlschrank verschmieren. Bezogen auf das gebrauchte Geschirr am besten alles unter fließendem Wasser abspülen und direkt in die Spülmaschine stellen. Diese sollte je nach Ausnutzung mindestens 1-mal pro Tag eingeschaltet werden.
 
Auch verklebte Herdplatten, Backöfen und Mikrowellen sind eine wahre Viren- bzw. Bakterienschleuder und müssen vermieden werden. Dass die Schränke und Schubladen regelmäßig gereinigt werden, sollte selbstverständlich sein.
 

Küchenhygiene ist besonders in der Corona-Krise wichtig

Ein weiterer Ort, an dem sich Viren und Keime gerne aufhalten sind die Gemeinschaftsräume, wie Pausenräume oder der Tee- und Kaffeeküche. Für die Sauberkeit und Hygiene dieser Orte ist es ratsam, einen gemeinsamen Putzplan aufzustellen, damit jeder genau weiß, wann er für die Reinigung des Raums zuständig ist.
 
Eine möglichst viren- und bakterienfreie Küche ist gerade in dieser pandemischen Zeit sehr wichtig, damit das Infektionsrisiko gemindert wird. In größeren und großen Betrieben sollten Sicherheitsbeauftragte alle Angestellten und Arbeiter für dieses Thema sensibilisieren.
 
Auch geschlossene oder offene Teams sind in das Thema Hygiene am Arbeitsplatz und in der Teeküche einzuweisen. Die Teams können im Rahmen eines Workshops oder eine Jour fixe in die Aufstellung der Regeln direkt eingebunden werden, indem sie diese gemeinsam mit aufstellen und schriftlich fixieren.
 
So ganz nebenbei wird damit auch das “Wirgefühl“ gestärkt, weil ein gemeinsames Ziel zum Wohle aller verfolgt wird.

Hygiene im Büro und unter Angestellten

Nicht nur in der Teeküche, sondern auch am Arbeitsplatz lauern Gefahren durch Viren und Bakterien. Computer- und Laptoptastaturen sowie PC-Mäuse sind ganz besonders mit Keimen belastet.

Wer schon einmal eine Tastatur umgedreht hat, war bestimmt erstaunt, was sich in dieser so alles ansammelt. Nicht nur Staub, auch Fingernägel und Essensreste werden sichtbar. Leider entsteht so ein Bakterien- und Virendepot. Eine Übertragung von den Händen an Augen und Mund ist nahezu vorprogrammiert.

Einer Studie zu Keimen auf Bürogeräten von Charles Gerba von der Universität of Arizona ist zu entnehmen, dass auf einer handelsüblichen Tastatur ca. 3.300 Bakterien pro Quadratzentimeter schlummern. Auf der PC-Maus findet sich ungefähr die Hälfte an Bakterien.

Im Zusammenhang mit der Hygiene am Arbeitsplatz lautet hier das Motto: Mindestens 1-mal pro Woche gründlich reinigen.

Stiefmütterlich wird sehr oft das Telefon und Handy behandelt. Dabei sind diese dick besiedelt mit Mikroorganismen, die den Menschen krank machen können. Eine Maßnahme, um die Infektionsgefahr einzugrenzen, besteht darin, ein Telefon nicht mit den Kollegen und Kolleginnen gemeinsam zu benutzen.

Auch hier heißt es: mindestens 1-mal pro Woche gründlich reinigen.

Hygiene am Arbeitsplatz - Im Büro und unter Angestellten
Hygiene am Arbeitslatz | Gesund bleiben unter kranken!

Gesund bleiben unter Kranken

Hygiene als “die Lehre von der Verhütung der Krankheiten und der Erhaltung, Förderung und Festigung der Gesundheit“ trifft in der gelebten Realität oft auf Situationen, die von Infektionen und Krankheiten geprägt sind.

Zu den vielseitigen Ursachen kann gehören, dass Vorsichtsmaßnahmen von krankmachenden Erregern ausgetrickst wurden. Zum Beispiel, weil Mikroorganismen (Viren) von den Händen über unsere Schleimhäute in den Körper gelangt sind und dort Schaden anrichten.

Dafür prädestinierte Situationen sind das Anfassen von Handläufen, Türklinken, Werkzeugen oder Gegenständen, die von anderen bereits benutzt wurden. Nicht zu vergessen ist das uns vertraute und beliebte Händeschütteln oder wie in Frankreich und Südeuropa typisch der Wangenkuss. Hinzu kommt in Bezug auf die Corona Viren die Tröpfcheninfektion.

Was kann im Zusammenhang mit der Hygiene am Arbeitsplatz getan werden, wenn eine Erkrankung im Kollegenbereich bekannt ist?

Wer also in einer großen Firma, einer öffentlichen Einrichtung, einer Kita oder in der Pflege arbeitet, aber auch in anderen Bereichen täglich häufigen Kundenkontakt im Job hat, wird Tag für Tag mit den persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) gegen eine potenziell mögliche Ansteckungsgefahr konfrontiert.

Vor allem Hygienemasken und Handschuhe sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Am Arbeitsplatz werden so die Kunden als auch Mitarbeiter geschützt, weil die Masken die Verbreitung der ausgeatmeten Aerosole reduzieren.

Übertragen auf nicht-medizinische Arbeitsbereiche wie das Büro, den Produktions- oder Verkaufsbereich kann gesagt werden, dass das Tragen einer OP-Maske oder einer FFP2-Maske das Infektionsrisiko erheblich minimieren kann. Halten sich alle daran, besteht der Schutz auf Gegenseitigkeit.

Ist erst einmal ein Infektionsgeschehen aufgetreten, dann sollte die betroffene Person direkt Bescheid geben und zu Hause bleiben. Das gilt nicht nur für eine Corona-Infektion. Dieses Verhalten sollte auch bei einem grippalen Infekt, einer Darminfektion und alle anderen ansteckenden Krankheiten gelten.

 

Hygiene steigert Wohlbehagen; fördert Teamgeist und verhindert Konfliktpotential

 

Das Einhalten der aufgestellten Regeln gelingt leichter, wenn allen klar ist, dass so auch die Angst vor einer Infektion minimiert werden kann, was wiederum zu einem gesteigerten Wohlbefinden führt. Dies gilt nicht nur für jede Person im Einzelnen, sondern auch für Abteilungsbereiche und Teams, die zusammen arbeiten und/oder sich eine Teeküche teilen.

Details sollten beim Festlegen der Hygieneregeln nicht vergessen werden. Zum Beispiel:
Hat jeder sein eigenes Besteck, seine eigene Tasse und sein eigenes Glas sowie seinen eigenen Teller oder wird alles, was vorhanden ist, geteilt?

Wie oft werden Spül- und Putzlappen bzw. Bürsten und Schwämme bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen und wann werden sie gewechselt?

Hier gilt festzulegen, was am besten funktioniert. Wichtig ist auch zu wissen, was jetzt in der pandemischen Zeit im Vergleich zu vorher geändert werden muss.

Wichtig ist die richtige Hygiene in der Teeküche nicht nur in Bezug auf das Corona Virus. Das belegt eine begleitende Abstrichstudie des „Internationalen Hygiene Council“. Lt. dieser Studie sind Spültücher und -schwämme die Haushaltsgegenstände, von denen eine Infektionsgefahr ausgeht, die zu den Größten gehört. 85 % der „Saubertücher“ konnten nicht als zufriedenstellend sauber deklariert werden.

Wenn sich alle daran halten, kann sogar das Betriebsklima profitieren. Schließlich fühlen sich alle in einem sauberen und hygienischen Umfeld viel wohler und auch sicherer, was letzten Endes das Konfliktpotential minimiert.

Im Endeffekt können solche Maßnahmen auch dazu führen, dass vermehrt Essen mitgebracht wird, das dann am Arbeitsplatz frisch zubereitet oder aufgewärmt wird. Auch Salate, Obstcocktails oder Gemüsesticks erfreuen sich häufig zunehmender Beliebtheit. Ein gesunder Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist.


Hygiene im Büro - 10 Tipps
 

Teeküchen Etikette Top 10

Damit die Regeln von allen leicht nachvollziehbar eingehalten werden können abschließend eine “Top-10-Liste“, die am besten gut sichtbar in der Teeküche aufgehangen wird.

  1. Keine Essensreste offen herumliegen lassen. Am besten direkt in die Biotonne oder verschlossen in den Mülleimer entsorgen. Beide sollten nach Feierabend gelehrt werden.
  2. Benutztes Geschirr direkt in die Spülmaschine geben. Alternativ von Hand mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen, abtrocknen und wegräumen.
  3. Niemand sollte sich vom Teller der Kollegin oder des Kollegen bedienen.
  4. Das Spülbecken bitte nicht als Handwaschbecken benutzen.
  5. Lebensmittel zügig verbrauchen, damit sie nicht verderben.
  6. Vor allem frische Lebensmittel immer verschlossen im Kühlschrank aufbewahren.
  7. Die Arbeitsfläche nach Benutzung immer grünlich säubern.
  8. Spül- und Putzlappen sowie Handtücher nicht zusammengeknüllt trocknen lassen. Immer ausgebreitet trocknen lassen, regelmäßig waschen und dann auch austauschen.
  9. Den Kühlschrank, die Geschirrschränke und Schubladen regelmäßig gründlich auswaschen.
  10. Das Spülmaschinensieb sollte täglich gereinigt werden.

Diese “Merk-Liste“ macht es allen leicht, sich immer wieder vor Augen zu führen, worauf jeder zu achten hat, damit in Zeiten des Corona Virus Konfliktpotenzial vermieden wird und alle sich wohl und sicher fühlen.

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1 Kommentar

  1. Vielen Dank für den Artikel! Ich finde es auch gut, wenn Teams zu dem Thema Hygiene am Arbeitsplatz eingewiesen werden. Bei meinem Arbeitgeber haben wir zwar eine Reinigungsfirma, die Abends kommt, aber bis dahin kann man gerade in so einer Pandemie ja einiges unhygienisch machen. Daher benutze ich die Teeküche bei uns aktuell auch nicht gerne, manche Kollegen sind da nicht so rücksichtsvoll.

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