Die neue Normalität im Schwimmbad
Die Sonne scheint am blauen Himmel, die Temperaturen klettern weit über die 20 Grad Marke hinaus – es ist Sommerzeit und damit auch Freibadzeit. Immer mehr Freibäder haben in den vergangenen Wochen ihre Pforten geöffnet und ermöglichen Schwimmern und Erholungsuchende unbeschwerte Stunden.
Auf Unsicherheit, Anspannung und viele offene Fragen folgten Mut, Zuversicht, viel Kreativität und Einfallsreichtum, wie der Präsident der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen Dr. h.c. Fritz Schramma zusammenfasst.
Moderne Kassensysteme und Datenerfassung – Digitalisierung sei Dank
Ebenso wie in Restaurants ist es auch in Freibädern nun unerlässlich beim Eintritt persönliche Daten, wie Name, Adresse und Telefonnummer zu hinterlegen. Das Aufnehmen der Daten ist zwar wichtig, die Bewältigung der Datenflut gestaltet sich jedoch auch zeitintensiv. Um eine große Menschenansammlung im Eingangsbereich der Bäder zu vermeiden beziehungsweise möglichst kurz zu gestalten, setzt man vielerorts auf die Digitalisierung.
Online können die Badegäste bereits von Zuhause aus ihr Ticket lösen, ihre Daten übermitteln und dank verschiedener online Bezahlungssysteme auch bezahlen, damit es dann vor Ort möglichst schnell geht. So erhalten die Badegäste im Anschluss an die Buchung eine Bestätigungsemail oder einen QR-Code aufs Handy, sodass im Eingangsbereich lediglich die Bestätigung mit der Buchung abgeglichen werden muss.
„Digitale Systeme zur Zugangserfassung werden eingeführt und/oder weiterentwickelt, und zwar in einem Maßen und in einer Geschwindigkeit, die vor wenigen Monaten noch unvorstellbar waren“, lobt Fritz Schramma die technologische Entwicklung.
Zeitfenster für das Baden im Schwimmbad und Fairness
Von morgens bis abends den Sonnenschein im Schwimmbad genießen, das ist in Zeiten von Corona in beinahe keinem Bad mehr möglich. Stattdessen hat man ein Schichtsystem, zumeist mit drei bis vier Zeitfenstern, erschaffen. Man habe personelle und organisatorische Lösungen gefunden, beschreibt der Präsident.
So müssen die Badegäste bereits bei der online Buchung ihr Zeitfenster auswählen, wann sie das Bad nutzen wollen. Zwischen den Zeitfenstern werden die Bäder dann komplett geräumt, damit gesäubert und desinfiziert werden kann. Um so vielen Badegästen wie möglich den Zugang zum Bad zu ermöglichen, kann man in vielen Bädern lediglich ein Zeitfenster pro Tag buchen.
Corona und die Ungewissheit im Schwimmbad
Zwar ist der Betrieb in Deutschlands Schwimmbädern in den vergangenen Wochen gut und überwiegend problemlos angelaufen, nichtsdestotrotz steht Betrieben, Betreibern und Schwimmern eine ungewisse Zukunft bevor: „Uns ist klar, dass die Corona Krise mit der Wiedereröffnung für die Bäder nicht überstanden ist“, weiß Fritz Schramma. Er sehe die direkten und indirekten Folgen der Krise in den kommenden Jahren als existenzielle Herausforderung.
Man brauche daher neue Leitbilder für die Bäderpolitik, um das jetzt tatsächlich drohende Bädersterben zu verhindern, appelliert er daher.
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