Die Krise und mögliche Folgen für Kommunen und Schwimmbäder

Die Gaspreise und der Russland Krieg

Schwimmbäder - Ukraine Krise Putin
Kann der Russland Krieg Folgen für die Finanzielle Ausgangssituation unserer Bäder haben?

Die Angst vor möglichen Gasengpässen infolge des russischen Einmarschs in der Ukraine und der westlichen Sanktionen führt zu extremen Kapriolen am europäischen Erdgasmarkt.

Am Mittwochvormittag schoss der Preis für eine Megawattstunde Erdgas zur Lieferung im April am niederländischen Referenzmarkt TTF binnen zwei Stunden von 128 auf fast 194 Euro nach oben. Dies geht aus Daten der Plattform ICE hervor. Zuvor war bereits der Ölpreis auf 1,22 Euro pro Liter in die Höhe geschnellt.

Russland ist ein wichtiges Herkunftsland für Rohstoffe. Der Ukrainekrieg wirkt sich deshalb auch auf die Energiemärkte aus und heizt Debatten über eine energiepolitische Neuausrichtung an.

Schaffen wir die Energiewende dennoch ohne Russland?

Wie der Schwimmbadbesuch zu retten ist und gleichzeitig ein Co² Klimabeitrag geleistet werden kann!

Welche Auswirkungen haben steigende Gas + Ölpreise auf unsere Bäder und Freizeitangebote

Es schien die letzten Jahre doch tatsächlich so, als ob sich die Öffentlichen Kassen wieder füllen würden. Die Kämmerer/innen der Städte sprachen von wachsenden Steuereinnahmen. In vielen Kommunen konnten wieder wichtige Investitionen vorgenommen werden.

Vorbei schienen die Zeiten des „Gürtels enger schnallen“. Denn wir alle erinnern uns gewiss noch an die Anfänge der 2000er-Jahre zurück, als allerorts die Rede von „Rettungsschirmen“ Schwimmbad Schließungen war und Investitionen unmöglich schienen. Die Kommunen mussten sich auf ihre Kernaufgaben zurückziehen, um die eigene Infrastruktur aufrechterhalten zu können.

Überall dort, wo augenscheinlich Kürzungen vorgenommen werden konnten, wurden entsprechende Einsparungen vollzogen. Dabei waren Schwimmbäder in einem besonderen Maße betroffen. Oft berichtete die Presse von neuen Schwimmbadschließungen. Vielen Bädern im Land wurde der Geldhahn zugedreht. Ein solches „Zusatzgeschäft“ wollte sich in Zeiten knapper Kassen keine Kommune „um jeden Preis“ leisten.

Und bevor es Kürzungen in der kommunalen Gesundheitsversorgung oder bei der Ausführung des Bildungsauftrags geben sollte, zogen gerade Freizeiteinrichtungen und Sportstätten den Kürzeren. Dass der Betrieb eines Schwimmbades immer mit Kosten verbunden ist, dürfte bis dahin bereits einem Teil der Bevölkerung bewusst gewesen sein.

Doch bei dieser angespannten Finanzlage bekamen die Bürger/innen es ganz konkret zu spüren, was es bedeutet, wenn die Kommunen solche Angebote nicht mehr vorhalten können.

Der Unmut wuchs, um so größer die Freude, als sich die kommunalen Haushalte wieder über sprudelnde Einnahmen erfreuen durften. Keiner sprach mehr von irgendwelchen Schließungen oder Kürzungen, Groß und Klein konnten wieder ihre geliebten Schwimmbäder aufsuchen.

Herausforderungen lange bekannt, doch bisher „lief es einfach“

Aber einfach so weiterlaufen, wie noch vor dreißig oder vierzig Jahren, das war schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich drin. Der Betrieb der Schwimmhallen war stets mit hohen Kosten verbunden, die Anlagen mussten aufwendig gewartet werden, Personal wollte bezahlt sein, und die Energiekosten für den Betrieb nahmen teilweise astronomisches Ausmaß an.

Steigende Gaspreise „drückten“ jüngst enorm „den Schuh“, der Gaspreisindex ging zuletzt auch durch die Umsetzung und Neuausrichtung der Energiewende stetig nach oben. Ein weiteres gesellschaftlich wichtiges Thema rückte also immer mehr in den Mittelpunkt.

Zwischenzeitlich hatte die Klimadebatte an Fahrt dazugewonnen. Fridays for Future erinnerte die Gesellschaft und Politik schmerzlich an die anstehende Katastrophe in Folge des Klimawandels. In einigen Ländern der Welt waren die Konsequenzen bereits deutlich sichtbar.

Ein rein ressourcenbetriebenes Schwimmbad schien nun alles andere als klimafreundlich zu sein. Gas, Öl und Kohle standen im Widerspruch zu den allgemein ausgesprochenen und gesellschaftlich vereinbarten Klimazielen.

Stehen die Schwimmbäder jetzt erneut auf dem Prüfstand?

Zunächst lief alles wie gewohnt weiter, die Ressourcen standen zur Verfügung, der Druck war noch nicht hoch genug und die zu erwartenden Probleme noch in weiter Ferne.

Schwimmbad - Gas Krise
Am niederländischen Referenzmarkt TTF Gaspreise binnen zwei Stunden von 128 auf fast 194 Euro

Und auf einmal steht die Welt Kopf: Wie die Ukraine-Krise die Schwimmbad-Landschaft verändern könnte

Die Zeiten der Unbesorgtheit sind wie verflogen. Die Gesellschaft trifft mit voller Wucht die nächste Krise. Putins völkerrechtswidriger Angriffskrieg auf die Ukraine versetzt die Welt in Angst und Alarmbereitschaft.

Nichts scheint mehr wie vorher zu sein, die Staaten und Kommunen stehen vor neuen und großen Herausforderungen. Die Eskalationsstufe wächst täglich. Aus „Säbelrasseln“ ist brutaler Alltag geworden. Die kriegerische Auseinandersetzung bleibt Seitens des Westens nicht unbeantwortet.

Harte Sanktionen sollen Putins Russland nach und nach in die Knie zwingen und so für eine möglichst rasche Beendigung des Konflikts sorgen. Von den unerträglichen aktuellen Ereignissen ist jetzt auch der Energiemarkt betroffen. Bisher hängt die Bundesrepublik Deutschland zu ungefähr fünfzig Prozent am russischen Gashahn.

Nord Stream 2 steht exemplarisch für diese Abhängigkeit, die nun langfristig beendet werden soll. Nord Stream 2 ist zunächst vom Tisch, neuesten Berichten zufolge ist mittlerweile die Betreiberfirma der Nord Stream 2 AG aufgrund der westlichen Sanktionen in die Insolvenz gegangen. Mittarbeiter wurden bereits entlassen.

Sämtliche noch ausstehende Genehmigungsverfahren für die Pipeline sind gestoppt. Bisher fließt das Gas durch Nord Stream 1 weiter. Wahr ist, dass in der Vergangenheit selbst in Krisenzeiten Russland sich als zuverlässiger Lieferant erwiesen hat.

Wahr ist aber auch, dass Europa nur selten vor einem solchen Konflikt wie dem jetzigen stand. Deshalb ist sich die Politik in einer Frage so eins wie nur selten: In der Zukunft soll es zu keinen neuen Abhängigkeiten kommen. Der Staat möchte in seiner Energieversorgung selbstständiger werden.

Schwimmbäder - Energiewende
Energiewende und Krise | Die Zeit zum handeln wird knapp!

Energiekosten im Schwimmbad: Preissteigerungen drücken und einen Klimabeitrag leisten

Es scheint also eines mit dem anderen zusammenzukommen, die schlechten Prognosen hinsichtlich des Klimawandels und ein wachsender Druck auf dem Energiemarkt. Schon jetzt sind die Gaspreise drastisch gestiegen.

Gerade Russland hat in der jüngsten Vergangenheit die Kosten für Gas besonders hoch getrieben, indem es beispielsweise Kontingente dem Markt entzogen hat. Die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der EU lassen weitere Preissteigerungen befürchten. Alle Expertinnen und Experten gehen von einer negativen Marktentwicklung aus.

Heizanlagen in den Bädern umrüsten

Spätestens jetzt sind die Schwimmbadbetreiber/innen zu Handlungen aufgefordert, möchten sie langfristig nicht erneut ihre Hallen schließen müssen, da die Kosten nicht mehr tragbar sein könnten.

Wer in diesem Augenblick nicht nur kurzfristig denken möchte, der wird sich um eine nachhaltige Ressourcenlösung bemühen müssen. Der Schlüssel zum Erfolg könnte dabei die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern sein. Ein autarkes System scheint die Antwort in Fragen Energie zu liefern, welche den Kommunen tatsächlich eine gewisse Planungssicherheit gewährt.

Schwimmbäder - Solarenergie

Welche Energieträger sind das?

Eine gangbare Möglichkeit bietet dabei die Solarenergie. Um eine konstante Wassertemperatur zu gewährleisten, wird empfohlen eine Solarabsorber-Anlage mit einer, in die Anlage integrierten Wärmepumpe zu kombinieren. Dadurch entsteht ein ausgereiftes Beheizungssystem, das auch an bewölkten oder regnerischen Tagen den Besuchern eine angenehme Wassertemperatur garantiert werden kann. Die Gasheitzung würde dann nur noch als Unterstützung benötigt.

Einige Förderprogramme zur Ümrüstung existieren schon mehrere Jahre. Gelder für Investitionen stehen also zur Verfügung. Um in der Breite den Energiemarkt unabhängiger zu machen und die Energiekosten nicht ins Unermessliche steigen zu lassen, ist jetzt nochmals die Politik zu weiteren Maßnahmen aufgerufen.Schwimmbäder - Solarenergie - AST Österreich

Der Energieminister weiß um die bevorstehenden Aufgaben und hat zeitnahe Konsequenzen in Aussicht gestellt, die erneuerbaren Energien sollen stärker als je zuvor ausgebaut werden. Neben Windkraft und Wasserstoff, wird auch die Sonnenenergie ein wichtiger Bestandteil der neuen Infrastruktur sein.

Solarenergie nutzen und Gaspreise senken mit Solarabsorber Technik

Welche Schwimmbad Investitionsprogramme gibt es?

Eintrittspreise müssen also nicht zwangsläufig teurer werden

In einem verändernden und von fossilen Energien unabhängigeren Markt liegt auch die Chance der Schwimmbadbetreiber/innen, um ihr Angebot langfristig auf erfolgreiche Füße zu stellen. Denn nur so werden die Energiekosten die Kommunen nicht erdrücken, nur so werden die Eintrittsgelder der Besucher/innen moderat bleiben und einer möglichst breiten Masse einen schönen Schwimmbadbesuch ermöglichen.

Ganz nebenbei kann durch eine solche Maßnahme die Kommune einen wichtigen Klimabeitrag leisten, die Umwelt wird es ihr zusätzlich danken.

Fazit: Herausforderungen als Chance nutzen und jetzt auf die Sonnenenergie setzen

Seit der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine dürfte jedem spätestens klar geworden sein, wie sehr wir derzeit von anderen Staaten bei der Energieversorgung abhängig sind.

In Krisenzeiten wirkt sich diese Konstellation als sehr nachteilig aus, was sich deutlich an den steigenden Gaspreisen zeigt. Um langfristig eine bezahlbare Energiesicherheit und -versorgung zu gewähren, sind jetzt Bund, Land und Kommunen zu nachhaltigen Lösungen aufgerufen.

Die Solarenergie kann hierbei eine adäquate Antwort auf die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft sein und zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Rettung des Klimas leisten.

 


 

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Über Maurice Hobert 72 Artikel
Maurice ist Blogger bei BAEDER.TV. Er ist WordPress-Fan, PHP und SEO-Experte mit 15 Jahren Erfahrung. Bei SEO setzt er nicht auf Hörensagen, sondern führt ständig eigene Tests, Recherchen und Case Studys durch, um herauszufinden, wie Google tickt (Nerd-Alarm!). Sein Steckenpferd ist die Keyword-Recherche! Zu der er seine Projekte auch auf GitHub teilt.

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