Clever eincremen im Freibad, aber mit welchem Sonnenschutz?

Sonnenschutz und Hauttypen

Sonnencreme - Richtig eincremen aber wie
Sonnencreme richtig Anwenden!

Endlich Sommer, Sonne, Badezeit! Dennoch bleibt der zuverlässige Schutz vor den intensiven Sonnenstrahlen Pflicht. Aber welche Sonnencreme ist die Richtige?

Vom Hauttyp über die Produktauswahl bis hin zur regulären Anwendung eines Sonnenschutzes gibt es unzählige Fragen. Sie betreffen das Schwimmbadpersonal ebenso wie den Badegast. Die nachfolgende Übersicht lichtet den Informationsdschungel und liefert alltagstaugliche Antworten.

Freibad und Sonnenschutz — so finden Sonnenhungrige ihre persönliche Sonnencreme

Sonnenschutz - Sonnencreme Testsieger
Sonnenschutz | Hauttypen und Testsieger*

Medizinische Risiken bei hoher Sonnenbelastung

Freibad und Sonne sind für viele eine herrliche Sache. Die wohlige Wärme entspannt, die Haut bekommt eine attraktive Bräunung. Ohne ausreichenden Schutz hält das unser Körper je nach Hauttyp allerdings nur wenige Minuten bis längstens eine Stunde aus, bevor sich ein Sonnenbrand entwickelt.

Damit ist es jedoch nicht getan, denn unsere Hautzellen haben ein Gedächtnis, das von Kindesbeinen an jede Schädigung dieser Art registriert. Über die Jahre und Jahrzehnte hinweg kann das zu nachhaltigen Folgeschäden und teils bedrohlichen Erkrankungen führen.

Beizeiten entstehende Fältchen und schlaffe Haut sind erste Anzeichen unerwünschter Hautalterung. Später entwickeln sich Altersflecken und teils auch rotbraune seitliche Halspartien. Hinzu kommt eine zusehends dünne, verletzliche und brüchige Haut. Diese Veränderungen sind zwar nicht bedenklich, beeinträchtigen das Erscheinungsbild jedoch erheblich.

Deutlich schwerwiegender hingegen ist das Hautkrebsrisiko im Freibad. Viele Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend gelten heute als eine der Ursachen.

Weniger bekannt ist die Schwächung des Immunsystems durch übermäßiges Sonnenlicht. Eine allgemeine Immunsuppression (verringerte Abwehrkraft) ist die Folge.

Ebenfalls zu bedenken sind Augenschäden durch zu viel Sonnenlicht bis hin zu möglichen Augentumoren.

Die Haut — natürliche Schutzwirkung, Hauttypen und Eigenschutzzeit

Wie sich die Haut selbst verteidigt

Gesunde Haut kann etliches. Beispielsweise schirmt sie uns gegen schädigende Einflüsse ab. Dazu kann sie ihre Hornschicht verdicken, Pigmente bilden und die Gefäße enger oder weiter stellen.

Natürlich schützt uns die Haut auch vor den Strahlen der Sonne. Einen Teil davon reflektiert sie an der Hornschicht der Oberhaut.

Obendrein verfestigt sich die Hornschicht zu einer „Lichtschwiele“, die den natürlichen Sonnschutz verstärkt.

Tiefer eindringende Strahlen absorbiert sie mit ihrem braunen Farbstoff Melanin und wandelt sie in Wärme um.

Diese Prozesse benötigen allerdings etwas Zeit. Die noch winterblasse Haut ist zunächst sehr empfindlich, gewinnt aber aufgrund dieser Eigenschutzmechanismen zunehmend an Widerstandskraft gegen die Sonnenstrahlen.

Hauttypen und Eigenschutzzeit

Jede Haut ist anders. Als Rahmen für ihre UV-Empfindlichkeit gilt heute eine Typenskala von 1 bis 6, die der amerikanische Hautarzt Thomas B. Fitzpatrick 1975 entwickelt hat. Wegen der weitaus empfindlicheren Kinderhaut gilt diese Einteilung allerdings nur für Erwachsene. Und das sind die Eckpunkte:

Hauttyp 1 (keltisch):

Der keltische Typus ist hellhäutig und hat oft Sommersprossen. Die Augen sind blau, die Haare hellblond oder rötlich. Ein Sonnenbrand zeigt sich bereits nach 5 bis 10 Minuten. Auf Hautbräune wartet diese Personengruppe vergeblich.

Hauttyp 2 (nordisch):

Diese Menschen sind blond, ihre Augenfarbe blau, grün oder grau. Nach etwa 10 bis 20 Minuten rötet sich deren Haut. Zu mehr als einer mäßigen Bräune kommt es nicht.

Hauttyp 3 (Mischform):

Merkmale: Haare dunkelblond, Augen braun oder grau. Zum Sonnenbrand kommt es erst nach 20 bis 30 Minuten. Die Hautbräune verstärkt sich bei wiederholten Sonnenbädern.

Hauttyp 4 (mediterran):

Typisch: dunkle Haare, braune Augen und hellbraune Haut. Sonnenbrandneigung erst nach circa 40 Minuten. Die Haut bräunt rasch und intensiv.

Hauttyp 5 (dunkel):

Dieser Typus hat dunkelbraune oder schwarze Haare und ist nur gering sonnenbrandgefährdet. Seine Eigenschutzzeit beträgt etwa 60 Minuten.

Hauttyp 6 (schwarz):

Die Haare dieser Personengruppe sind schwarz, die Haut dunkelbraun bis schwarz. Einen Sonnenbrand erleiden diese Menschen fast nie. Ihre Eigenschutzzeit umfasst rund 90 Minuten.

Sonnenschutz | Lichtschutzfaktor LSF | UVA + UVB*

Wie Sonnenhungrige ihr Produkt finden

Der Lichtschutzfaktor LSF

Der LSF-Zahlenwert ist die entscheidende Grundgröße für die Sonnenschutz-Stärke. Er ist auf jeder Packung deutlich sichtbar. Die behördlich festgelegten Zahlenangaben sollen dem Verbraucher bei der Auswahl seines individuellen Schutzfaktors helfen und sind wie folgt:

Leichter Schutz: 6 — 10
Mittlerer Schutz: 15 — 25
Hoher Schutz: 30 — 50
Sehr hoher Schutz: 50+

Wichtig: Kinder benötigen wegen ihrer empfindlichen Haut stets einen deutlich stärkeren Schutz als Erwachsene.

So berechnen Sie die Schutzdauer eines Sonnenschutzmittels

Sie benötigen dafür nur zwei Zahlen: den auf der Packung angegebenen Schutzfaktor und die individuelle Eigenschutzzeit Ihres Hauttyps. Am Beispiel eines LSF 20 und einer Eigenschutzzeit von 10 Minuten sieht die Rechnung dann so aus:

20 x 10 Minuten = 200 Minuten maximale Schutzdauer

Das ist allerdings ein theoretischer Wert. Denn er wird nur erreicht, wenn ein Erwachsener pro Anwendung etwa drei Esslöffel Sonnenschutz aufträgt. Da dies unüblich ist, gilt gut die Hälfte dieser Zeit als verlässlichere Größe.

Die Unterschiede von Cremes, Ölen, Gels oder Sprays

Bezogen auf die angegebene Schutzwirkung gibt es keine Qualitätsunterschiede zwischen Sonnencremes oder anderen Formulierungen. Dafür sorgen die behördlichen Vorschriften. Dennoch sind diese Produktangebote sehr wichtig, da hier die Konsistenz zu Anwendungsvorteilen führt:

  • Kunden, die zu trockener Haut neigen, bevorzugen gerne Cremes.
  • Lotionen enthalten etwas mehr Wasser und dafür weniger Fett als Cremes. Sie sind deutlich leichter aufzutragen.
  • Ein Gel ist zweckmäßig bei Mischhaut. Es enthält keine Fette und Emulgatoren. Gut geeignet ist es zudem bei Sonnenallergien.
  • Ist die Haut stärker behaart, sind Sprays beliebt. Sie lassen sich mühelos verteilen und ziehen rasch ein.
Welche Sonnencreme - Spray, creme, gel
Sonnencreme, Öl, Gel oder Spray? Welche Form schützt am besten gegen Sonne?*

Die UVA-, UVB- und IRA-Strahlen der Sonne

UVA- und UVB-Strahlen

Beide UV-Strahlenarten führen zu lichtbedingten Hautschäden, wobei für den Sonnenbrand vor allem die UVB-Strahlen verantwortlich sind. Alle zwei verursachen jedoch Langzeitschäden. Die Haut altert früher, bekommt Pigmentflecken und entwickelt teils auch Hautkrebs.

Die UVA-Strahlen bräunen nur gering, da sie etwas tiefer in die Haut eindringen und erst dort ihre zellschädigende Hauptwirkung entfalten.

Ob ein Produkt neben dem UVB-Schutz auch UVA-Strahlen abwehrt, ist am „UVA-Siegel“ zu erkennen. Das sind die Buchstaben UVA in einem Kreis.

Wirkweise der Sonnenschutzmittel gegen UVB- und UVA-Strahlen

Das Grundprinzip aller Produkte ist das Herausfiltern der aggressiven UVB- und UVA-Strahlen. Das geschieht mit zwei Arten von Filtern:

Organische (chemische) Filter sind spezielle organische Moleküle. Sie ziehen in die Haut ein, fangen dort die UV-Strahlen ab und wandeln sie in unschädliche Wärme um.

Sofern es bei einzelnen Molekülen durch neuere Daten zu Bedenken hinsichtlich potenzieller Nebenwirkungen kommt, werden sie in aller Regel durch die Hersteller zügig ersetzt. Zudem achten die Behörden streng darauf, dass nur zulässige Substanzen enthalten sind.

Anorganische (mineralische) Filter, meist Titandioxid und Zinkoxid, bleiben auf der Hautoberfläche und bilden dort einen Schutzfilm, der das UV-Licht reflektiert. Da diese Produkte die Haut oft weißlich verfärben, kommen alternativ superfeine Oxide (Nanotechnik) zum Einsatz. Auch diese dringen jedoch erwiesenermaßen nicht in die Haut ein und sind selbst bei sonnenverbrannter Haut laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unbedenklich.

IRA-Strahlen

Auch IRA-Strahlen (Infrarot A) können Hautschäden verursachen, was erst seit wenigen Jahren wissenschaftlich belegt ist. Dabei geht es in erster Linie um vorzeitige Hautalterung. Speziell dafür enthalten inzwischen viele Produkte auch einen IRA-Schutzkomplex.

Da es für diese Strahlen keine organischen Filter gibt, enthält der Schutzkomplex bewährte Anti-Aging-Substanzen. Sie dringen in die Haut ein und fangen hautschädigende Sauerstoffradikale ab, die die IRA-Strahlen dort erzeugt haben.

Ob die IRA-Strahlung auch ein Hautkrebsrisiko darstellt, ist bisher nicht bekannt. Diese Frage wird derzeit noch untersucht.

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Über Maurice Hobert 70 Artikel
Maurice ist Blogger bei BAEDER.TV. Er ist WordPress-Fan, PHP und SEO-Experte mit 15 Jahren Erfahrung. Bei SEO setzt er nicht auf Hörensagen, sondern führt ständig eigene Tests, Recherchen und Case Studys durch, um herauszufinden, wie Google tickt (Nerd-Alarm!). Sein Steckenpferd ist die Keyword-Recherche! Zu der er seine Projekte auch auf GitHub teilt.

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