Am 5. Februar 2021 gab die DGfdB den Generationswechsel an der Führungsspitze bekannt. Heute bekommen wir exklusiv von Christian Mankel dem neuen Geschäftsführer interessante Einblicke in das pulsierende Geschäft der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e.V. in Essen.
Fortbildung ist für ihn im heutigen massiven technologischen Wandel das A und O. Er ist ein Freund der Digitalisierung und treibt diese in den Bädern voran. Ist zivilgesellschaftlich aktiv und empfindet den Public Value Gedanken mit entsprechendem Award als eine persönliche DNA.
Außerdem verrät er uns, wie er mit dem 10-10-10-Modell kluge Entscheidungen fällt, nennt wichtige Daten, einen historischen Termin für den Sauna-Kongress, der nach 25 Jahren erstmals wieder in Deutschland stattfindet und erläutert seine persönliche Strategie der nächsten fünf Jahre!
Es wird also spannend..!
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Einblicke in das pulsierende Geschäft der DGfdB
Maurice Hobert:
Wer ist Christian Mankel?
Christian Mankel:
Die Frage habe ich meine Ehefrau beantworten lassen, da es keinen Menschen gibt, der einen besser kennt.
Christian ist ein unheimlich vielfältig interessierter und engagierter Familienvater, der das Wasser und die Bewegung an der Natur zum privaten Erholungsausgleich genauso braucht wie spannende und abwechslungsreiche Projekte im Beruf. Seit ich ihn kenne war er immer zivilgesellschaftlich aktiv und engagierte sich in den verschiedensten kommunalen und berufspolitischen Gremien für die Mehrung des Gemeinwohls in Deutschland und hohe Bildungsqualität.
Der von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen gelebte Public Value Gedanken mit entsprechendem Award passt insofern hervorragend zu Christians persönlicher DNA, sodass ich sicher bin, dass er die Entwicklung der DGfdB mit vollem Einsatz und viel Freude sehr positiv prägen wird.
Maurice Hobert:
Arbeiten Sie lieber mit Zahlen oder mit Worten?
Christian Mankel:
Gerade in der Geschäftsführung spielt beides unmittelbar zusammen. Man übt seine Tätigkeit nur dann erfolgreich aus, wenn man es schafft Zahlen und Worte in sich stimmig zu verknüpfen.
Ich sehe es als Kernbestandteil meiner Arbeit, Entscheidungen immer mit Worten verständlich für jeden zu erklären, deren Grundlage auf validem Zahlenmaterial beruht.
Maurice Hobert:
Wie beurteilen Sie Ihre Branche?
Christian Mankel:
Die schwere Coronazeit wurde erfolgreich gemeistert, wie jüngst auch unsere durchgeführten interbad Innovation Days in Stuttgart dokumentierten. Getragen von Dynamik, Vernetzung und der gegenseitigen Inspiration unter den Veranstaltungsteilnehmer:innen strahlten der 22. und 23.09.2021 in die Bäderbranche genau das positive Aufbruchssignal aus, welches wir uns gewünscht haben.
Begleitet von unserem hervorragend angenommenen Programm im 68. Kongress für das Badewesen, dessen Impulse im Bereich der Digitalisierung und Energieeffizienz an den Ausstellerkojen aktiv erlebbar wurden, haben die Besucherinnen und Besucher der Innovation Days viele gute Argumente bekommen, weshalb sie die nächste reguläre Messe interbad im Oktober nicht verpassen dürfen.
Nach den Innovation Days ist also schon heute vor der Messe. Vom 25. bis 28. Oktober 2022 werden dann nämlich wieder Angebot und Nachfrage zu innovativen Techniktrends und kreativen Designideen rund um die Themen Schwimmbad, Sauna und Spa im großen internationalen Stile auf dem Stuttgarter Messegelände zusammenkommen. So steht unter anderem bereits fest, dass der 18. Internationale Sauna-Kongress im Rahmen der nächstjährigen interbad stattfinden wird.
Eine Ehre, die Deutschland zuletzt vor 25 Jahren in Aachen zu Teil wurde und wozu wir unseren Partnern vom Sauna-Bund gratulieren.
Maurice Hobert:
Wie motivieren Sie sich und andere?
Christian Mankel:
Ich bin ein Freund der intrinsischen Motivation, die aus sich heraus erwächst und vor allen Dingen dann gelingt, wenn man seine Arbeit an sichtbaren Ergebnissen bemessen kann. Zudem motiviert mich der Teamgedanke. Gemeinsam etwas bewegen und dafür Sorge tragen, dass es innerhalb der Organisation geteilte Werte und Ziele gibt, für die sich jeder aus Überzeugung einsetzt.
Maurice Hobert:
Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Erfindungen der letzten Jahrzehnte und warum?
Christian Mankel:
Ganz eindeutig die künstliche Intelligenz mit den Möglichkeiten der Plattformökonomie und allen Formen der digitalen Vernetzung. Zu letzterem Aspekt durfte ich zuletzt auch in meiner ehemaligen Frankfurter Hochschullehrtätigkeit eine spannende Thesis als Gutachter begleiten, deren Ergebnisse in einer Fachpublikation für die „Kommune21“ mündeten und unter dem nachfolgender URL frei zugänglich abrufbar stehen:
https://www.kommune21.de/meldung_37163
Maurice Hobert:
Wie würden Sie die Tätigkeit der Position umschreiben?
Christian Mankel:
Spannend, abwechslungsreich und geprägt von täglichen neuen Herausforderungen, für die man gemeinsam mit starkem Team in Haupt- und Ehrenamt immer Lösungen findet. Besonders kennzeichnend für eine erfolgreiche Verbandsgeschäftsführung sind aus meiner Sicht die Fähigkeit gut zuzuhören und integer zu kommunizieren. Anknüpfend an die Verbindung von Worten und Zahlen aus vorheriger Frage sehe ich es als meine Aufgabe die in den Verbandsgremien getroffenen Entscheidungen nach außen zu vertreten und intern wie extern gut zu erklären.
Maurice Hobert:
Welches sind die wichtigsten Aufgaben in Ihrer Position?
Christian Mankel:
Im Wesentlichen möchte ich mich hier auf drei Aspekte kaprizieren:
- Eine starke Stimme für unsere 1.500 Mitglieder zu sein.
- Den reibungslos, effizienten Vollzug der internen Abläufe in der Geschäftsstelle sicherzustellen
- Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Marke DGfdB, wozu wir mit neuem Logo und neuer Website (die am 06.12.2021 live gehen wird) wichtige Schritte getan haben
Maurice Hobert:
Welche Arten von Führungsstil kennen Sie und welcher ist Ihrer?
Christian Mankel:
Führungsstilmodelle wie das Verhaltensgitter von Blake/Mouton oder das siebenstufige Führungskontinuum von Tannenbaum/Schmidt kenne ich sehr gut und habe diese vielen Studierenden näher gebracht. Als entscheidend für meine eigene Führung sehe ich das Führen auf der Basis von selbst vorgelebten Werten. Es geht um Authentizität, Haltung und Fairness.
Maurice Hobert:
Wie treffen Sie Entscheidungen?
Christian Mankel:
Meine Entscheidungen basieren auf klarem Fokus im Kontext der unternehmerischen Gesamtstrategie und werden von mir mit der notwendigen Ruhe und Zeit getroffen. Die gute Entscheidung sollte sowohl das Bauchgefühl als auch den Verstand berücksichtigen.
Als hilfreiche Methode zur Entscheidungsfindung empfehle ich das 10-10-10-Modell. In diesem Modell hinterfragt man sich vor endgültiger Entscheidungsverkündung zur Absicherung kurz selbst, wie man wohl in 10 Minuten, in 10 Monaten und in 10 Jahren über die getroffene Entscheidung und deren Auswirkungen denken wird.
Maurice Hobert:
Welchen Stellenwert hat Fortbildung für Sie?
Christian Mankel:
Lebenslanges Lernen ist das A und O. Entsprechend bilde ich mich selbst regelmäßig fort und empfehle dies auch jedem. Gerade weil wir in einem vom massiven technologischen Wandel geprägten Zeitalter leben und Wissen immer kürzere Halbwertszeiten aufweist, wird nur bestehen, der am Puls der Zeit bleibt.
Messe Stuttgart – Das waren die interbad Innovation Days 2021! @MesseStuttgart
Maurice Hobert:
Was ist Ihre Strategie für die nächsten fünf Jahre?
Christian Mankel:
Strategie ist für mich wie ein Kompass, der hilft, zur rechten Zeit die richtigen Dinge zu tun. Wir als DGfdB müssen in den nächsten fünf Jahren weiterhin Angebote im Markt platzieren, die von Innovationskraft gekennzeichnet sind und sowohl dem kleinen Badebetrieb in der Kommune mit 10.000 Einwohnern wie auch dem Großstadtbad praxisnahe Hilfestellung geben. Die Herzkammer unserer Verbandsarbeit sind dabei die vielen engagierten Frauen und Männer in den Arbeitskreisen und Ausschüssen.
Verantwortungsvolle Verbandsarbeit mit Maß und Mitte ist eine tragende Säule der Gesellschaft. Sie stiftet Sinn, sie fördert berufliches und ehrenamtliches Engagement. Sie eröffnet ihren Mitgliedern Möglichkeiten, die sie alleine nicht hätten. In diesem Sinne sehe ich einen maximalen Dienstleistungsorientierungsgrad, mit offenem Ohr für alle Mitglieder und Mitarbeiter:innen sowie eine klare, transparente Kommunikation nach innen und außen als übergeordnete Ziele, an denen Sie mich in meinem Wirken bemessen dürfen.
Als Bestandteil der Bäderallianz wollen wir unserer Branche zudem mehr Gewicht beim Gesetzgeber verleihen und den eigenen DGfdB-Status als wichtigste Plattform für Bäderfragen, auf der Betreiber und Mitarbeiter öffentlicher Bäder, Architekten, Ingenieure, Schwimmbadbauer, Hersteller von Badausrüstungen und Verbände im Bereich der „Bäderszene“ zusammenkommen, weiter ausbauen.
Dazu gehört immer auch ein Stück weit vorausschauend die langfristige Zukunft im Auge zu halten. Der Blick in die Zukunft darf dabei natürlich keine Kaffeesatzleserei sein, sondern es gilt stets plausible mögliche Zukunftsbilder (Zukünfte) zu erarbeiten, für deren Eintreten es heute schon Signale – mal schwächer, mal stärker – gibt.
Um diese so genannten strategischen “Foresight-Prozesse” als führender Verband für eine ganze Branche zu erkunden, haben wir im Vorjahr übrigens die Studie “Bäderwelt2030” aufgelegt, die relevante Stakeholder partizipativ mit einbezog und über deren Ergebnisse Sie sich abschließend auf unserer Website Bäderportal oder mit vier kurzen Erklärvideos im eigenen YouTube Kanal | Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V. eingehend informieren können.
Maurice Hobert:
Herr Mankel, ich danke Ihnen an dieser Stelle für das interessante Interview, für die aktuellen Einblicke in das pulsierende Geschäft der DGfdB und wünsche Ihnen auch für kommunalpolitische Entscheidungen großen Erfolg!
Nachfolgend möchte ich noch kurz den YouTube Kanal der DGfdB vorstellen!
Den ihr kostenfrei abonieren könnt…!
Bäderwelt 2030 – Szenario 1
Bäderwelt 2030 – Szenario 2
Bäderwelt 2030 – Szenario 3
Bäderwelt 2030 – Szenario 4
Unter Insidern in der Bäder Ausbildung war Eric Voss schon 2003 deutschlandweit in aller Munde. In seinen Ausbildungsstrategien verlässt er neugierig befestigte Wege und erkundet stetig neue Formen der Aus- und Weiterbildung. Mit großem Erfolg! …… weiterlesen
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